Hamburger Orte voller Hoffnung
Fast 2.000 Menschen in Hamburg leben auf der Straße. Von Schlafplätzen über Mahlzeiten bis hin zu Ruhemöglichkeiten und Wertschätzung fehlt es ihnen einfach an allem. Die stiftung hoffnungsorte hamburg hilft.
Ulrich Hermannes steht auf der Dachterrasse der Geschäftsstelle der stiftung hoffnungsorte hamburg und deutet auf die umliegenden Gebäude im Hamburger Münzviertel. "Dort ist das ‚Herz As‘, in dem Menschen ohne festen Wohnsitz eine warme Mahlzeit bekommen, duschen und eine Postadresse einrichten können, um erreichbar zu sein. Direkt daneben bieten wir psychisch Erkrankten, die zuvor auf der Straße gelebt haben, eine dauerhafte Unterkunft an – auf dem freien Markt Wohnraum zu finden ist für diese Menschen oftmals ausgesprochen schwierig. Und direkt unter uns im ‚Haus Jona‘ können Obdachlose übernachten und sich in einer kleinen Küche selbst verpflegen", sagt er. Dann wendet sich der Geschäftsführer der Stiftung in Richtung Hauptbahnhof, von wo aus das Quietschen der Züge auf den Gleisen zu hören ist. "Da hingegen, in der Bahnhofsmission, nahmen die meisten heutigen Hilfsangebote der ‚hoffnungsorte‘ ihren Anfang. Ich selbst habe während meines Psychologiestudiums dort gejobbt, und mich hat sehr geprägt, wie rasch Menschen in Not mit Auskünften, warmen Plätzen oder Kleidung geholfen wird."
Die Wiege der "hoffnungsorte hamburg" liegt im Jahr 1848: Der evangelische Sozialreformer und Theologe Johann Hinrich Wichern gründete die erste Stadtmission Deutschlands – damals als Verein für Innere Mission. 2013 initiierten Hermannes und sein Team die Änderung in "hoffnungsorte hamburg". Zeitgleich wurde die Stiftung ins Leben gerufen, die die vielfältigen Einrichtungen der ehemaligen Stadtmission finanziert. "Wer zu uns kommt, hat zumeist alles verloren: Arbeit, Familie, Heimat", sagt Ulrich Hermannes. "Geblieben ist die Hoffnung – und die möchten wir schenken."
Möchten auch Sie Hoffnung schenken, haben Sie hier die Möglichkeit zu spenden.
Foto: TEMPUS CORPORATE GmbH / Oliver Hardt