Stiftungen und die Niedrigzinsphase

So können Stiftungen ihren Stiftungszweck dauerhaft erfüllen!

Die niedrigen Zinsen bescheren vielen Stiftungen magere Erträge. Welche Maßnahmen können ergriffen werden, um den Stiftungszweck dennoch nachhaltig zu erfüllen? In Teil zwei unserer Infoserie erfahren Sie, welche Handlungsoptionen sich anbieten.

Stiftung und Niedrigzins

Teil 2 unserer Infoserie: Wie reagieren Stiftungen auf niedrige Zinsen?
Die niedrigen Zinssätze der vergangenen Jahre machen sich bei den Stiftungen bemerkbar, sind der Hauptgrund für eine oft angespannte Ertragssituation. Unterschiedliche Handlungsoptionen können für Besserung sorgen.

Alternativen
In Zeiten dauerhaft niedriger Zinssätze kann der Erhalt des realen Kapitals für Stiftungen problematisch werden. Das trifft besonders auf Stiftungen zu, die zum Großteil in verzinslichen Wertpapieren investiert sind. Auch Stiftungen mit wenig Kapital können betroffen sein. Ein Indikator für diese Entwicklung ist die durchschnittliche Jahresinflationsrate: Die Anzahl der Stiftungen, die mit der Rendite aus ihrem Anlagevermögen diese Rate übertroffen haben, ist in den vergangenen Jahren immer weiter zurückgegangen. Es stellt sich daher die Frage nach Alternativen zu den üblichen, stiftungstypischen Anlagen sowie darüber hinausgehende Maßnahmen

Anlagerichtlinien
Um Niedrigzinsen sinnvoll zu begegnen, sollten Stiftungsvorstände das komplette Portfolio an Anlagemöglichkeiten in Betracht ziehen und nach den Vorgaben ihrer Stiftungssatzung für sich Anlagerichtlinien entwickeln, diese in regelmäßigen Abständen überprüfen und der aktuellen Marktsituation anpassen. So können Erträge optimiert und Risiken überdacht werden.

In andere Werte investieren
Wo früher in verzinsliche Wertpapiere investiert wurde, bekommen heute Aktien und Fonds eine größere Bedeutung. Solide DAX-Titel etwa, die für ihre Dividendenstärke bekannt sind. Immobilien stellen eine weitere Investitionsmöglichkeit dar. Neben Immobilienfonds sind auch Immobilien zur Vermietung eine Alternative, die mit ihren Mieterträgen helfen, den Stiftungszweck zu finanzieren. Auch der Erwerb einer Immobilie kann sinnvoll sein. Zum Beispiel für Stiftungen, die sich als Stiftungszweck die Unterstützung älterer und pflegebedürftiger Menschen zum Ziel gesetzt haben und hierfür eine Seniorenwohnanlage bauen. Oder Stiftungen, die sich der Erziehung von Kindern widmen, können wiederum Immobilien für Kitas erwerben.

Mit Spenden die Stiftungsmittel erhöhen
Geringe Stiftungsmittel können auch durch gezielte Zustiftungen oder Spenden erhöht werden, mit denen entweder das Stiftungskapital oder die für den guten Zweck zu verwendenden Mittel erhöht werden. Tatsächlich gibt es in Zeiten der niedrigen Zinsen viele Stifter, die zweckgebundene Spenden an ihre Stiftungen überweisen, damit für die Zweckverwirklichung hinreichend Mittel zur Verfügung stehen.

Die Verbrauchsstiftung als weitere Möglichkeit
Für Stifter, bei denen der Ewigkeitsgedanke nicht im Vordergrund steht und die einen Stiftungszweck andenken, der in absehbarer Zeit erfüllt sein wird, kann eine Verbrauchsstiftung eine Alternative sein. Sie ist zeitlich begrenzt, aber mindestens auf zehn Jahre angelegt, und ermöglicht die punktuelle Förderung eines ganz bestimmten Projekts. Hierfür werden nicht nur die erwirtschafteten Erträge, sondern auch das Stiftungskapital verwendet, das am Ende der Stiftungslaufzeit aufgebraucht sein wird.