„Gemeinsam können wir in Hamburg viel bewegen“
Dr. Karl-Joachim Dreyer war Vorstandssprecher der Haspa von 1989 bis 2007 und Mitinitiator und -gründer der Haspa Hamburg Stiftung. Hier erzählt der Träger des Bundesverdienstkreuzes über Erfolge und Meilensteine der Stiftung, wie man schon mit 25.000 Euro gründen kann und welches Engagement ihn besonders beeindruckte.
„Die Haspa hat sich immer auch für soziale Projekte engagiert, ob es z.B. um Kinder- und Jugendarbeit oder Gesundheitsvorsorge geht. Das wollten wir irgendwann breiter und grundlegender angehen. Das Ergebnis war 2005 die Haspa Hamburg Stiftung“, erzählt Karl-Joachim Dreyer in seinem Büro gegenüber der Haspa Zentrale am Adolphsplatz.
„Wir stellten damals ein Team zusammen, das sich um alle Belange kümmern sollte, die die Gründung und Führung einer Stiftung betreffen. Und wir werben bis heute gern dafür, dass alle, die sich mit ihrem Vermögen engagieren möchten, von uns die bestmögliche Beratung bekommen. Das ist übrigens schon ab einer Summe von 25.000 Euro möglich“, erläutert der ehemalige Vorstandssprecher.
Stolze 300 Stiftungen mit einem Stiftungskapital von 145 Millionen Euro seien innerhalb der letzten 16 Jahre unter dem Dach der Haspa Hamburg Stiftung entstanden. „Das ist ein schöner Beweis dafür, dass es richtig war, die Stiftung zu gründen“, freut sich Karl-Joachim Dreyer. 2007 verabschiedete sich der Vorstandssprecher in den Ruhestand, engagiert sich aber bis heute unermüdlich für seine Heimatstadt. Unter anderem in der haspaeigenen Peter-Mählmann-Stiftung, die seit vielen Jahren Kinder- und Jugendprojekte finanziell unterstützt. „Manchmal sind es nur 300 Euro, die zum Gelingen einer Sache beitragen, manchmal mehr – es ist sehr beglückend, zu sehen, dass man wirklich helfen kann“, resümiert der Kuratoriumsvorsitzende. Rückblickend beeindrucken Karl-Joachim Dreyer die haspaeigenen Stiftungen, aber auch das gesamtgesellschaftliche Engagement der Hamburger Bürgerinnen und Bürger: „Annemarie Dose beispielsweise, die Gründerin der ,Hamburger Tafel‘, sie hat Unglaubliches weit über Hamburg hinaus geleistet. Oder die ,Michel Stiftung‘, deren Kuratoriumsvorsitzender ich bis heute sein darf – mit hohem Engagement aller Beteiligten kam das Hamburger Wahrzeichen wesentlich besser durch den Lockdown.“ Ohnehin hätte sich in der Pandemie gezeigt, wie gut das Netzwerk der Stiftungen funktioniere, in vielen Fällen konnte unkompliziert und schnell geholfen werden. Und das spricht sich offenbar rum. Karl-Joachim Dreyer: „Ich freue mich jedes Mal, wenn mir langjährige Haspa-Kundinnen und -Kunden berichten, dass sie sich gerade bei der Haspa Hamburg Stiftung beraten lassen, weil sie Gutes tun wollen.“
Eine einzelne Stiftung hervorzuheben, fällt dem Hamburger schwer, da er jedes Engagement zu schätzen weiß. „Aber die Gründung der ,Yagmur Gedächtnis Stiftung‘ 2016 ging mir besonders zu Herzen, weil sie zeigt, was ein Einzelner in unserer Gesellschaft bewegen kann.“ Der Diplomkaufmann Michael Lezius hatte vom Schicksal der damals dreijährigen Yagmur erfahren, die an den Folgen der schweren Misshandlungen durch die eigene Mutter verstarb. Daraufhin gründete Lezius unter dem Dach der Haspa Hamburg Stiftung eine Verbrauchsstiftung und lobt seitdem jährlich den mit 2.000 Euro dotierten Yagmur-Erinnerungspreis für Menschen und Institutionen aus, die sich mutig für den Kinderschutz in Hamburg und Norddeutschland einsetzen. „Dass sich jemand, der keinerlei persönliche Verbindung zu diesem tragischen Fall hat, so engagiert – das hat mich tief berührt!“, so Karl-Joachim Dreyer.
In die Zukunft des Stiftungswesens und insbesondere der Haspa Hamburg Stiftung blickt der ehemalige Bankmanager voller Zuversicht: „Mit 300 Stiftungen in 16 Jahren muss keines-wegs Schluss sein. Es geht weiter. Und wenn ich mir die vielen engagierten Kundinnen und Kunden der Haspa anschaue, würde ich sagen: Da ist noch Luft nach oben!“