Hans-Hinrich Jürjens, in Duvenstedt als „Hinni“ bekannt, regelt mit der Stiftungsgründung sein kulturelles Vermächtnis: Jahrzehntelang hat der 85-Jährige im Kulturzentrum, dem MAX-KRAMP-HAUS, verantwortlich gewirkt.
Es ist schon alles vorgezeichnet. Ein Rechteck aus Kreppband auf dem Boden zeigt an: Hier soll der Treppenlift für die Rollstuhlfahrer hin. Angebote sind eingeholt, rund 15.000 Euro veranschlagt, ein Gutteil an Spenden ist schon eingegangen. Es ist das erste Projekt, das die „Hinni Jürjens Stiftung für Duvenstedt“ ins Auge fasst. Die Familien Kramp und Jürjens haben die Stiftung im Frühjahr 2021 gegründet. Auslöser war die Pandemie, die das kulturelle Leben im Kulturzentrum „Max-Kramp-Haus“ zum Erliegen gebracht hat. Aber auch die aufwendigen Brandschutzauflagen des Bezirks Wandsbek, die „unsere gesamten finanziellen Reserven aufgefressen haben“, so Hans-Hinrich Jürjens, Namensgeber der Stiftung und der „heimliche Bürgermeister von Duvenstedt“, wie er bezeichnet wird.
Jürjens, 85, ist eine echte Instanz. „Hinni“ rufen sie ihn hier, seit er 1943 als Siebenjähriger mit seiner Familie ausgebombt und von Barmbek nach Duvenstedt kam. Er hat den Wandel vom bäuerlichen Dorf zum großstädtischen Vorort erlebt und in vielen Funktionen mitgestaltet. Sein Architektur-Ingenieurbüro hat er vor zehn Jahren an seine beiden Söhne weitergereicht, vormittags arbeitet er aber immer noch in seinem Büro.
Die Stiftung ist so etwas wie sein kulturelles Vermächtnis. „Nachhaltig“ soll sie sein. „Ich will verhindern, dass es kulturell abwärts geht“, sagt der rührige Mann. 1961 hatte er mit seinem Freund Max Kramp, der früh starb, das gleichnamige Kulturzentrum hochgezogen. Die diversen Vereine sollten ein gemeinsames Dach erhalten. Fast ein halbes Jahrhundert hat Jürjens verantwortlich mitgewirkt. Die Stiftung ist aber für „ganz Duvenstedt“ gedacht: „Alle gemeinnützigen Projekte sollen profitieren.“