Stifterisches Engagement für Kinder und Jugendliche und deren Integration in die deutsche Gesellschaft. Ein Gespräch mit Francois Maher Presley.
Die Francois Maher Presley Stiftung hat im Dezember 2019 ihr 5-jähriges Jubiläum gefeiert.
Um die Bandbreite ihres bisherigen Wirkungskreises aufzuzeigen, hat die Stiftung eine Festschrift veröffentlicht.
Gründer Francois Maher Presley über sein Engagement für Kinder und Jugendliche
Die Francois Maher Presley Stiftung für Kunst und Kultur ist eine nicht rechtsfähige Stiftung in der treuhänderischen Verwaltung der Haspa Hamburg Stiftung. Sie fördert benachteiligte Kinder und Jugendliche und möchte zu deren Integration in die deutsche Gesellschaft beitragen. Francois Maher Presley arbeitet als Herausgeber und Autor von mehr als 65 Büchern – darunter Gedichtbände und Romane, als Fotograf und Ausstellungsmacher.
Wir sprachen mit Francois Maher Presley über seine Stiftung.
Herr Presley, was bewog sie zu der Gründung Ihrer eigenen Stiftung?
Presley: Die Erfahrung, dass Licht und Schatten dicht beieinander liegen, machte ich bereits als kleiner Junge. Ich wurde in Kuwait am Persischen Golf geboren und wuchs im syrischen Damaskus auf. Dann erlebte ich den Krieg und folgte meinem Vater nach Hamburg. Hier traf ich dann auf sehr engagierte Lehrer, die mich mit ins Theater nahmen oder durch Mal- und Bastelkurse mit Kunst sozialisierten. Das war mein großes Glück, denn die damalige Auseinandersetzung mit Kultur hat mich zudem gemacht, was ich heute bin.
Aus welcher Motivation heraus gründeten Sie Ihre Stiftung?
Presley: Aus Dankbarkeit für die Unterstützung, die ich selbst in Deutschland erfahren habe. Unsere Einrichtung ermöglicht Schulkindern den Zugang zur Welt der Literatur und Kunst, und zwar durch Kooperationen zwischen Schulen und Theatern oder Bibliotheken. Sie finanziert Karten für Besuche in Schauspielhäusern und Lesungen, außerdem organisiert sie Malwettbewerbe und Ausstellungen. Angesprochen sind vor allem Mädchen und Jungen aus bildungsfernen und wirtschaftlich schwachen Haushalten.
Herr Presley, Sie engagieren sich in ganz Deutschland, aber Sachsen liegt Ihnen besonders am Herzen. Warum?
Presley: Weil hier im bundesdeutschen Vergleich besonders viele Schüler die Schule ohne Abschluss verlassen. Im mittelsächsischen Waldheim konnten wir Kinder der fünften und sechsten Klasse an Musik heranführen, in dem wir ihnen den Instrumentenunterricht finanzierten. Außerdem lobten wir einen kleinen Mal – und Literaturwettbewerb unter den Schülern aus. Die besten Arbeiten prämierte der Stiftungsvorstand, aber zum Schluss bekamen alle eine Auszeichnung. Sehen Sie, da gab es erneut eine Parallele zu meinem Lebenslauf, denn ich konnte mein Studium durch die Begabtenförderung der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit“ finanzieren. Auch mir wurde geholfen. Das gebe ich nun zurück.
Vielen Dank für das Gespräch.
Francois Maher Presley bleibt Deutschland durch die Stiftung eng verbunden, auch wenn er mittlerweile schreibend als Nomade von Land zu Land zieht, von Spanien nach Marokko, Ägypten und Indien. Die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen bedeutet ihm viel: "Wenn es mir gelingt, nur ein einziges Kind zu fördern, wie ich einst gefördert wurde, und ich dadurch eine Art geistigen Erben für mich fände – dann hat sich das Engagement gelohnt."